
Auf Gemälden ist i.d.R. die Signatur des Künstlers zu sehen. Sie gibt einen Hinweis auf den Urheber und steigert den Wert des Gemäldes.
Aber wie ist das bei Fotos?
Gehört das Logo bei Veröffentlichung dazu oder ist das eher störend und peinlich?
Das hat uns Hörer Johannes gefragt.
Situationen, in den ein Logo oder Wasserzeichen möglich ist
Wir gehen auf folgende Situationen ein:
Logos auf der Verkaufsseite des Shops
Wenn man fertige Bilder verkauft (z.B. als Wandbild) kann ein Logo sinnvoll sein. Richtigen Schutz bringt es aber auch nicht.
Auf Vorschaubildern zur Bildauswahl
Vorschaubilder für Privatkunden können mit einem Schriftzug versehen werden, um eine unberechtigte Nutzung zu verhindern.
Um unbedachte Nutzung zu verhindern
Auswahldateien, die Business-Kunden zur Verfügung gestellt werden, sind mit dem Schriftzug „Unbearbeitete Rohdatei” gekennzeichnet, um eine versehentliche Verwendung zu vermeiden.
Michael hat es tatsächlich erlebt, dass eine unbearbeitete jpg-Rohdatei 1:1 als DIN A4 Anzeigenmotiv in einer Zeitschrift gedruckt wurde. Antwort des Kunden: Das Bild sah doch gut aus 🙂
Logos auf Pressefotos, die noch nicht lizenziert wurden
Pressefotografen publizieren Fotos mit Logo, die bisher nicht von Redaktionen angekauft wurden, um sich den Weg der Lizenzierung offen zu halten.
Logos auf Bilder der eigenen Website oder in Gastartikeln
Auf Fotos der eigenen Website und auf Bildern in Gastartikeln sind Schriftzüge, Wasserzeichen und Logos störend und nicht sinnvoll.
Kein Logo, keine Rechte?
Manche Bildnutzer argumentieren: Du hast es doch im Internet hochgeladen und kein Logo drauf gemacht, also darf ich es verwenden.
Logo als Werbeträger
Eine Namensnennung auf dem Foto mit Schriftzug des Fotografen kann zum Beispiel bei TfP Shootings sinnvoll sein, um Marketing für Fotografen zu machen.
Logo als Bestandteil des Artworks
Kunstvoll gestaltetes Logo als Bestandteil des Fotos, oft gesehen bei Phantasy-Fotos und Beauty (zum Beispiel Laura Helena).
Fazit
In dem meisten Fällen ist ein Logo auf den Fotos entbehrlich.
Letztlich entscheidet aber der Urheber (Fotograf), wie seine Fotos präsentiert werden und wenn er sie nur mit Logo zeigen möchte, ist das seine eigene Entscheidung.
Das Gespräch als Video

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Ich finde Logos weiterhin eine gute Idee diese dezent auf Bildern abzuwenden.
Nicht etwas als Schutz des Bildes im Web, eher als immer wiederkehrendes Muster welches sich bei entsprechender Verteilung ja auch immer wieder bei dem Betrachter einprägt.
Zum einen eine kostenlose Möglichkeit sein Brand weiter im Umlauf zu haben gerade wenn das Budget kleiner ausfällt für Werbe-Maßnahmen und zum anderen ist es für Betrachter ( und Interessenten ) so dich viel einfacher direkt zu erfahren von wem die Arbeit stammt. Somit ähnlich wie bei einem Heroimage.
Grüße Sven
Spannendes Thema und Evergreen in der Fotografenszene über das man schön diskutieren kann ;-).
Wie jeder Fotograf, habe ich ganz zu Anfang auch mein Logo auf jedes Foto gepackt. Man hatte Sorge, dass das Foto „geklaut“ wird und erhoffte sich durch das Logo einen Bekanntheitsschub.
Nach einigen Jahren hat man gemerkt, das
1. trotzdem passiert (weil ein Logo auch schnell entfernt ist, wenn es nicht absolut übderdimensioniert auf dem Bild zu sehen ist)
2. meistens doch ausbleibt 😉
Mittlerweile verzichte ich bei Veröffentlichungen auf ein Logo.
Ich finde es aus ästhetischen Gründen und pragmatischen Gründen einfach nicht sinnvoll.
P.S.: Es gibt allerdings einige Fotografen, die das platzieren des Logos zu einer Art Kunstform gemacht haben. Dort wird ein dezenter Schriftzug so in das Foto eingeblendet, dass er sehr unauffällig ist, aber trotzdem visuell ansprechend.